Kritik (in) der Kommunikationswissenschaft

Die Jahrestagung 2019 der Fachgruppe fand in Augsburg vom 13.12. bis 14.12. zum Thema „Kritik (in) der Kommunikationswissenschaft“ statt.

Gesellschaftliche Funktion und Legitimität (freier) sozialwissenschaftlicher Forschung ist zweifelsohne an ihre Fähigkeit zur Kritik an gesellschaftlichen Phänomenen und Prozessen gebunden. Daher gehört es zum Selbstverständnis kommunikationswissenschaftlicher Forschung, medienvermittelte, durch Medien konstituierte und auf Medien bezogene kommunikative Praktiken, Diskurse und Öffentlichkeiten kritisch zu analysieren und theoretisch zu begreifen. Konstitutiv für die Kritik ist dabei immer das Bewerten und Beurteilen des Gegebenen und das Aufzeigen von Alternativen, wofür ganz unterschiedliche Wege offenstehen – die historische Rekonstruktion, die vergleichende empirische Analyse und das theoretische Hinterfragen und Einordnen. Schließlich verändern sich Form, Legitimierung und Gegenstand der Kritik selbst im Rahmen sozialer und kultureller, ökonomischer und politischer sowie medialer und kommunikativer Entwicklungen. Für die Kommunikations- und Medienwissenschaft der Gegenwart ist Kritik in mindestens drei Dimensionen relevant: Zum einen ist Kritik als Medienkritik und bezogen auf medienkritische Praktiken Gegenstand theoretischer und empirischer Forschung. Zum anderen nehmen medien- und kommunikations-wissenschaftliche Wissenschaftler_innen kritische Perspektiven auf mediatisierte Phänomene, Diskurse und Praktiken in ihren Theorien und empirischen Studien ein. Des Weiteren ist die Kommunikations- und Medienwissenschaft selbst kritisch in den Blick zu nehmen.

Der Call for Papers und das Tagungsprogamm sind auf der Tagungswebseite zu finden: https://kritikderkw.wordpress.com/ 

Ausgerichtet wurde die Tagung von Prof. Dr. Jeffrey Wimmer und Prof. Dr. Peter Gentzel.