Digitalisierung (2006)

Digitalisierung als Medienwandel: Medientechnologie – Medienkommunikation – Medienkultur

Workshop der Fachgruppe Soziologie der Medienkommunikation der DGPuK und des Instituts für Medien, Kommunikation & Information der Universität Bremen vom 23.-25. November 2006 im Haus der Wissenschaft, Bremen?

Organisation: Julian Gebhardt, Maren Hartmann, Andreas Hepp, Friedrich Krotz

 

Die Medien, die wir nutzen, sind zunehmend ‚digital’: Nicht nur die computervermittelte Kommunikation mittels E-Mail und Internet-Telefonie hat unseren Alltag verändert, auch andere digitale Medien bzw. Kommunikationsformen, wie zum Beispiel Computerspiele, Mobiltelefon, MP3-Player und zukünftig auch ‚ubiquituous computing’ prägen unsere Medienkulturen. Digitalisierung als Medienwandel wird dahingehend konkret, dass die sich verändernde Medientechnologie, Medienkommunikation und Medienkultur in einem zunehmend engen Wechselverhältnis stehen.

Dieses Wechselverhältnis ist in mediensoziologischer bzw. kommunikations- und medienwissenschaftlicher Hinsicht allerdings eher selten explizit Gegenstand von empirischer Forschung bzw. Theorieentwicklung: Die Beziehung zwischen medientechnologischen Entwicklungsprozessen, veränderten medialen Kommunikationsformen und dem damit einhergehenden Kultur und Gesellschaftswandel ist eher beiläufiger Fokus der aktuellen Forschung. Kaum rückt in den Blick, dass Medien immer auch Technologien sind oder zumindest von diesen und mit Hilfe dieser produziert und rezipiert werden und der Umgang mit Medien dabei immer stärker unter dem Vorzeichen seiner Digitalisierung zu analysieren ist.

Ziel des Workshops ist es, die Bedeutung digitaler Kommunikationstechnologien für den aktuellen Wandel von Medienkommunikation und Medienkulturen in einer kommunikations- und mediensoziologischen Perspektive auszuloten. Dabei gilt es einerseits weder einem technologischen noch soziokulturellen Determinismus anheim zu fallen. Andererseits erscheint es unabdingbar, technologieübergreifende gesellschaftliche Wandlungsprozesse, z.B. Globalisierung, Individualisierung, Kommerzialisierung und Mobilisierung, im Blick zu behalten.

 

Im Sinne einer theoretischen und empirischen Verortung des Phänomens der Digitalisierung von Medientechnologie, Medienkommunikation und Medienkultur sollen in den Beiträgen des Workshops folgende Themen diskutiert werden:

1. Theorien von Technologie- und Medienwandel: Welche Theorieansätze stehen zur Verfügung, um das Wechselverhältnis zwischen technologischen und medialen Wandlungsprozessen in ihrer sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Dimension zu beschreiben und zu analysieren?

2. Empirische Zugänge: Welche empirischen (qualitativen und quantitativen) Methoden und Verfahren bieten sich an, um die Wechselbeziehung des Wandels von Medientechnologie, Medienkommunikation und Medienkultur empirisch zu erforschen?

3. Analysen der Medienkultur: Welche ‚neuen’ kulturellen Formen von Medienkommunikation lassen sich in Bezug auf die verschiedenen ‚digitalen Medien’ ausmachen, welche weitergehenden Wandlungsprozesse werden hier konkret?