Medien- und Kommunikationssoziologie heute: Befunde, Positionen und Forschungsperspektiven

12. – 14. Juni 2008 Augustinerkloster Erfurt
Mitveranstalter: Gebhardt, Julian; Hartmann, Maren; Hepp, Andreas & Krotz, Friedrich

 

Tagungsfazit:

Ziel der Tagung war es die Rolle der heutigen Medien- und Kommunikations-soziologie im Spannungsverhältnis der Kommunikations- und Medienwissenschaft einerseits und der Soziologie anderseits zu reflektieren. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, welche Forschungsfelder und -themen von der heutigen Kommunikations- und Mediensoziologie dominant untersucht werden und welchen Themen es sich mittel- und langfristig zuzuwen-den gilt bzw. vor welchen Herausforderungen unser Fach dabei sowohl in theoretisch-konzeptioneller als auch in pragmatisch-empirischer Hinsicht steht. Zum einen wurde deut-lich, dass eine Analyse des Wandels von Medien und Kommunikation ebenso wie ein Ver-stehen des kulturellen und sozialen Wandels der Gesellschaft stets deren wechselseitige Bedingtheit zu berücksichtigen hat. Zum anderen zeigte sich, dass dies nicht nur eine  Ana-lyse der Stabilität und Dynamik sozialer Praktiken und sozialer Ordnung in und durch Kom-munikation erfordert, sondern vor allem auch eine Erforschung der sich wandelnden Gren-zen zwischen Beruf und Freizeit, Öffentlichkeit und Privatheit, Individualisierung und Verge-meinschaftung. Es wurde ebenso deutlich, dass es dafür solcher Theorien und Methoden bedarf, mit deren Hilfe sich nicht nur die von der Soziologie fokussierten Vermittlungsziele sozialen Handelns verstehen und erklären lassen, sondern auch den von der Kommunikati-ons- und Medienwissenschaft voranging erforschten Wandel der damit verbundenen  kommunikativen Vermittlungsprozesse. 

Digital Media Technologies Revisited (2009)

Gemeinsame Tagung mit der DGPuK-FG ‘Computervermittelte Kommunikation’ und der ECREA-Section ‘Digital Culture’ vom 19.21.11-09 in Berlin. Der Tagungsband ist 2011 im VS-Verlag erschienen.

Ungleichheit aus kommunikations- und mediensoziologischer Perspektive (2010)

Zusammen mit der DGS-Sektion Mediensoziologie fand vom 18.-19.3.2011 in Frankfurt eine Tagung zum Themengebiet “Ungleichheit aus kommunikations- und mediensoziologischer Perspektive” statt. Eine Publikation ist in der Vorbereitung.

Medienentwicklung (2010)

Vom 28.-30.10. fand in Hannover die jährliche FG-Tagung zum Thema Medienentwicklung statt. Das ausführliche Programm findet sich hier. Ein Tagungsband ist in der Vorbereitung (Juli 2013). 

Medienkommunikation in Bewegung: Mobilisierung – Mobile Medien – Kommunikative Mobilität (2011)

Alle Informationen (Anmeldung, Tagungsprogramm, Hotelempfehlungen) finden Sie auf der Tagungshomepage

Tagungsband ist im Springer VS Verlag veröffentlicht: Verlagslink

Wimmer, Jeffrey / Hartmann, Maren (Hrsg.) (2014): Mobilkommunikation in Bewegung: Mobilisierung – Mobile Medien – Kommunikative Mobilität. Wiesbaden: Springer VS.

multi.player. International conference on the digital aspects of gaming (2011)

Zusammen mit dem ERC-Projekt “Social fabric of virtual life” veranstalt die FG vom 21. bis 23. Juli 2011 eine internationale Konferenz zu den sozialen Aspekten des Computerspielens. Keynote-Speaker waren u.a. Mark Griffiths (Nottingham), Richard Bartle und Torill Mortenson.


Call for Papers (PDF)


Die Beiträge sind im folgenden Buch veröffentlicht:

Quandt, Thorsten / Kröger, Sonja (Hrsg.): Multi.Player. Social Aspects of Digital Gaming. London: Routledge. Verlagsseite

Jahrestagung 2012 der DGPuK-Fachgruppen Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht und Soziologie der Medienkommunikation

15. bis 17. November 2012, Leuphana Universität Lüneburg
 

Tagungsflyer


Gesellschaftliche Umbrüche, wie die zunehmende Mediatisierung unserer Gesellschaft, beinhalten oft vielschichtige Konsequenzen für den Arbeitsmarkt: Die Medienproduktion und damit die Arbeit für die Medien verändern sich. Der Medienwandel lässt neue mediale Arbeitsfelder mit zum Teil neuen Aufgaben entstehen (zum Beispiel in den Bereichen von Social und Mobile Media). Aber auch andere, traditionell nicht-mediale Arbeitsformen werden von der Mediatisierung geprägt. Ökonomische Prozesse wiederum besitzen Konsequenzen für Lebensstile und Alltagspraktiken. Aktuelle gesamtgesellschaftliche Tendenzen und damit zusammenhängende Entwicklungen in den Bereichen Arbeit und Arbeitsmarkt (wie die Zunahme an neoliberaler Politik, an Selbstunternehmertum, aber auch an prekären Beschäftigungsverhältnissen) spiegeln sich hier in unterschiedlichen Formen und Aspekten wieder. Diese Konsequenzen wirken sich auf die Geschlechterverhältnisse aus und bieten zugleich neue Möglichkeiten, die es zu erkunden gilt.

Die Tagung möchte die verschiedenen Aspekte dieser Kopplungen beleuchten. Wie verändern sich die Medien, wie die Arbeit? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen beiden? Angesprochen sind damit Beiträge sowohl zur Veränderungen von derzeitig vorherrschenden medialen bzw. mediatisieren Arbeitsformen und Medienpraktiken als auch Beiträge zu neuen medialen Arbeitsformen. Betroffen sind hier alle Artikulationsebenen von Medienkultur (Repräsentation, Produktion, Regulation, Aneignung und Identifikation). Auf erkenntnistheoretischer und methodologischer Ebene soll geklärt werden, wie sich die beschriebenen Wandlungsprozesse theoretisch und methodisch fassen lassen. Wie denkt also die Kommunikationswissenschaft über den Zusammenhang von Medien und Arbeit? Zu welchen Ergebnissen ist sie bereits gekommen? Und wie wird Gender in diesen Feldern gedacht und erforscht? 

Ziel des breit angelegten Workshops ist es, die angerissenen, vielfältigen Dimensionen von Medien und Arbeit im Kontext der Mediatisierung und Ökonomisierung gesellschaftlicherZusammenhänge aus verschiedenen Perspektiven kritisch zu diskutieren.

Dokumentation: Wimmer, Jeffrey / Hartmann, Maren (Hrsg.) (2015): Medien-Arbeit im Wandel. Theorie und Empirie zur Arbeit mit und in Medien. Wiesbaden: Springer VS.

(Mis)understanding political participation (2013)

Organised by the Media and Communication sections of the German Communication Association (DGPuK) German Sociology Association (DGS) and the ECREA sections Communication & Democracy and Gender & Communication

 

Durch den rapiden und allumfassenden Fortschritt der modernen Kommunikationsmedien ergeben sich neben den alt hergebrachten Formen politischer Partizipation, aber auch neue Mittel, um ziviles Engagement zu übernehmen. Die digitale Revolution verändert scheinbar neben den Partizipationsmitteln auch die Reichweite und somit auch den Einfluss des Einzelnen auf die Gesellschaft. Wie diese neuen Formen der Partizipation genutzt und wie sie im Vergleich zu den klassischen Formen von zivilem Engagement beurteilt werden, ist seit knapp 25 Jahren Erkenntnisinteresse eines stetig wachsenden Forschungsbereichs innerhalb der Kommunikations- und Medienwissenschaft aber auch der Pädagogik, Politikwissenschaft und Soziologie.

Dokumentation:  Wimmer, Jeffrey / Cornelia Wallner / Rainer Winter / Karoline Oelsner (Hrsg.) (2016, in Vorbereitung): (Mis-)Understanding Political Participation. Digital practices, new forms of participation and the renewal of democracy. Routledge Studies in European Communication Research and Education Series

Call for Papers

Programm

Tagungshomepage
 

Bilder der FG-Jahrestagung “(Mis)Understanding Political Participation”, 11./12.10.2013, an der LMU München 
(Kooperationsveranstaltung mit der DGS-Sektion Kommunikations- und Mediensoziologie sowie den Ecrea-Sections Communication & Democracy und Gender & Communication)

Soziologische Netzwerkforschung im digitalen Zeitalter (2013)

Gemeinsame Tagung der DGS-Sektionen „Soziologische Netzwerkforschung“ & „Medien- und Kommunikationssoziologie“ sowie der DGPuK-Fachgruppe „Soziologie der Medienkommunikation“ an der Universität Trier, Fr. 20./ Sa. 21.09.2013

 

Es ist inzwischen ein Gemeinplatz der Kommunikations- und Medienforschung, dass die digitalisierte Kommunikation in ganz unterschiedlichen Bereichen unserer Gesellschaft mit umfassenden Veränderungen einhergeht. Dabei sind es nicht nur die sogenannten Digital Natives, die von entsprechenden Umbrüchen und Veränderungen betroffen sind. Online-Bestellungen haben beispielsweise – für On- wie Offliner – zur Folge, dass die Kaufläden vor Ort sterben und somit alltägliche Kontakte sich verändern oder gar verloren gehen. Gleichzeitig kann ein soziales Netzwerk wie Facebook uns in die Lage versetzen, andere und möglicherweise mehr Kontakte zu pflegen (zum Beispiel auch Kontakte zu Personen, die wir sonst aus den Augen verloren hätten). Ein Aspekt der Digitalisierung ist demnach, dass wir potenziell auf der einen Seite im Zuge der Internetverbreitung und ihrer Effekte bestimmte soziale Kontakte verlieren, auf der anderen Seite aber auch welche hinzugewinnen. Im digitalen Zeitalter verändert sich demnach Art und Ausmaß unserer sozialen Netzwerke.

Dieser Veränderung wollen wir auf der Tagung „Soziologische Netzwerkforschung im Digitalen Zeitalter“ theoretisch wie methodisch auf die Spur kommen. Wir wollen erkunden, wie die aktuellen Beziehungs- und Kommunikationsstrukturen tatsächlich beschaffen sind und mit welchen Methoden der Netzwerkforschung man diese Strukturen am besten beschreiben, verstehen und analysieren kann.

Integration – Diversifikation: Medien und gesellschaftlicher Zusammenhalt im digitalen Zeitalter

Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppe Soziologie der Medienkommunikation vom 09.10. – 11.10.2014 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf


Seit der Etablierung privater Rundfunkanbieter in Deutschland und der beginnenden Digitali- sierung in den 1990er Jahren wird erneut befürchtet, dass Medieninnovationen mit einer Fragmentierung der Öffentlichkeit einhergingen. Solchen Negativszenarien gegenüber steht die Argumentation, wonach die zunehmende Diversifikation von Kommunikationsräumen der Vielfalt heutiger Lebensformen gerechter werden würde als monolithische Vorstellungen ei- ner nationalen Öffentlichkeit. Mit Blick auf die gegenwärtigen Entwicklungen im Internet ist die Frage nach der Rolle von Medien in gesellschaftlichen Integrations- und Diversifikationsprozessen relevanter denn je: Der Umfang der prinzipiell zur Verfügung stehenden Medien- inhalte ist in den letzten Jahren geradezu explodiert. Die neuen Möglichkeiten der Partizipa- tion und Vernetzung sowie die Beständigkeit der im World Wide Web publizierten Inhalte übertreffen die Beschreibungen einer „Öffentlichkeit unter Viel-Kanal-Bedingungen“ (Jarren/Krotz 1998) bei Weitem. Das Publikum lässt sich längst nicht mehr auf die nach professionellen journalistischen Normen für relevant gehaltenen Themen verpflichten. Es war noch nie so einfach, Kommunikationsräume jenseits einer zentrierten Massenkommunikation zu erschaffen. Was lange Zeit lediglich als Praxis einzelner gesellschaftlicher Milieus galt, scheint zunehmend zum Normalfall zu werden und stellt Vorstellungen einer funktionalen Integrationsaufgabe von Medien in Frage.

Wie ist es in einer solchen Situation um die kollektive Agenda bestellt, die Gemeinschaften zusammenhalten soll? Oder lassen die gegenwärtigen Entwicklungen erst deutlich werden, dass solche Vorstellungen und die einhergehenden Befürchtungen immer schon unangemessen waren? Hat die Differenzierung des Medienangebots überhaupt einen Einfluss auf die gesellschaftliche Integration? Was ist mit der Funktion einer Selbstbeobachtung der Ge- sellschaft, die dem Journalismus zugeschrieben wird? Sagen Verteidigung und Ablehnung solcher Theorien mehr über das zugrundeliegende Gesellschaftsbild aus denn über gesellschaftliche Kommunikationsprozesse? Hat der Wandel des Gesellschaftsbilds von der „Massengesellschaft“ hin zu individualisierungstheoretischen Sichtweisen solche Fragen grundsätzlich obsolet werden lassen? Diese Punkte machen deutlich, dass der Status der Medienkommunikation für Integration und Diversifikation neu reflektiert werden muss.

Veranstalter: Olaf Jandura (Düsseldorf) Manuel Wendelin (München)

Tagungsprogramm (PDF)

Call for Papers (PDF)