Forscher*innen zu Gast bei Tagung zu Gender und Diversität im Journalismus
Vom 11. - 13. September 2024 veranstaltete die Arbeitsstelle Journalistik die gemeinsame Jahrestagung der beiden DGPuK-Fachgruppen “Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht” und “Journalismusforschung/Journalistik”.
Wie kann Diversität gemessen, erfasst und beschrieben werden? Welche theoretischen, methodischen, empirischen Zugriffe benötigt die Journalismusforschung? Welche Rolle spielen hier Sprache und Bilder? In welchem Verhältnis stehen diese Fragen zu traditionellen Forderungen nach Diversität von Quellenvielfalt, Meinungen oder Darstellungsformen etc.?
Mit diesen Fragen hatte das Organisationsteam von der Arbeitsstelle Journalistik des IfPuK nach Berlin eingeladen. Dem Ruf waren neben etwa 120 Wissenschaftler*innen und Journalist:innen gefolgt, darunter auch die Keynote Speakerin Prof. Isabel Awad von der Universität Rotterdam. Sie prägte die Konferenz mit einer Rede, in der sie die Bedeutung des Othering in der journalistischen Berichterstattung wie auch deren Erforschung analysierte, mit Beispielen aus Chile, den USA sowie den Niederlanden.
Nach Workshops zu diversitätssensibler Lehre sowie für Promovierende begann die Konferenz in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandradio in dessen Funkhaus in Schöneberg. Auf zahlreiche Vorträge und Poster-Präsentationen folgte eine Diskussion mit Journalist:innen zur Bedeutung von Perspektivenvielfalt in Redaktionen bei der Berichterstattung zum aktuellen Krieg in Gaza, die Prof. Carola Richter moderierte. Daniel Bax (taz), Loay Mudhoon (Deutsche Welle), Noura Mahdhaoui (NDR) und Stephan Detjen (Deutschlandfunk) beurteilten die journalistischen Leistungen der deutschen Berichterstattung dabei durchaus kontrovers.
Am letzten Tag waren die Teilnehmenden zu Gast am Institut, wo unter anderem Preise für die besten Paper zum Tagungsthema verliehen wurden. Ausgezeichnet wurde das Paper von Shari Adlung, Friederike Jage D’Aprile, Matthias Hufgard und Claudia Wegener mit dem Titel Lebensphasen und Geschlechterungleichheit im Journalismus. Eine Intersektionale Sekundäranalyse der Repräsentation von Mutterschaft und die Einreichung von Stine Eckert und Karin Assmann zu Gender and intranational identities. A framework for intersectional journalism studies. Der Preis für das beste studentische Paper ging an Ana-Nzinga Weiß und Christina Haritos.
Helena Atteneder, Yener Bayramoğlu und Margreth Lünenborg. Bild: Justus Zimmermann